ganztägig ambulante Therapie
Eine ganztägig ambulante Therapie richtet sich an Menschen, die eine Therapie ohne Isolierung von der gewohnten Umgebung benötigen. Vorteil dieser Behandlungsform ist, dass die Nähe zum familiären und sozialen Umfeld erhalten bleibt, aber das komplexe und intensive Therapieangebot einer stationären Therapie genutzt werden kann. Die ganztägig ambulante Therapie dauert, je nach Indikation, 14 bis 20 Wochen. Dabei verbringen die Rehabilitanden Montag bis Samstag ca. sechs bis acht Stunden in der Einrichtung. Durch die Realitätsnähe besteht die Möglichkeit, in der Therapie Gelerntes umgehend in den Alltag zu integrieren.
Gleichzeitig ist bei dieser Behandlungsform das Risiko von Rückfällen, beispielsweise durch Überforderungen und Angst bei Suchtdruck auslösenden Situationen im Alltag, deutlich höher als im geschützten Rahmen einer stationären Therapie.
Daher eignet sich eine ganztägig ambulante Therapie vor allem für diejenigen, für die eine ambulante Therapie zu wenig Unterstützung darstellt, die jedoch über ausreichend Ressourcen wie ein tragfähiges soziales Umfeld, eine stabile Wohnsituation etc. verfügen.
Inhalte einer ganztägig ambulanten Therapie
- regelmäßige Gruppentherapie
- zusätzliche Einzeltherapie
- themenbezogene Gruppen
- Arbeitserprobung (z.B. durch Praktika)
- Sporttherapie
- Freizeitgestaltung
Voraussetzungen für eine ganztägig ambulante Therapie
- stabiles soziales Umfeld
- stabile Wohnsituation
- regelmäßige Teilnahme und Motivation zur Mitarbeit
- persönliches Vorstellungsgespräch in der Fachklinik
- Anfahrtszeit muss unter einer Stunde liegen.
Kostenträger ist entweder die Rentenversicherung oder die Krankenkasse.
Leider gibt es derzeit nur zwei Einrichtungen in der Umgebung, die eine mehrmonatige ganztägig ambulante Therapie anbieten: Kompass City Augsburg und die Würmtalklinik Gräfelfing.